Urlaub als Selbstständiger: Sommerurlaub kostet oft mehr als gedacht

Urlaub als Selbstständiger: Sommerurlaub kostet oft mehr als gedacht

Selbstständige, die sich eine Existenz aufbauen, arbeiten in der Regel mehr als angestellte Arbeitnehmer. In den Anfangsjahren ein Ding der Unmöglichkeit, wird der Urlaub mit den Jahren immer wichtiger. Doch neben der nötigen Zeit fehlt vielen Unternehmern oft auch das Geld, um in die Ferne zu reisen. Hinzu kommt, dass ein Urlaub oft viel teurer ausfällt, als geplant.

Die CreditPlus Bank hat in ihrer „Urlaub 2013“-Umfrage 1.000 Menschen nach ihren Reiseplänen und ihrem Urlaubsbudget befragt, anschließend wurden die Antworten hochgerechnet. Kaum überraschend dürfte das erste Ergebnis sein, demnach wollen 90 Prozent der Deutschen in diesem Jahr in den Sommerurlaub fahren. Mehr als die Hälfte der Befragten (53 %) möchte dafür jedoch nicht mehr als 1.000 Euro ausgeben. Etwas mehr Geld planen 23 Prozent der Befragten ein, nämlich 1.500 Euro und mehr. Doch das Einkommen ist für den Urlaub nicht immer ausreichend, nur 49 Prozent gaben an, das Gehalt zu nutzen, ein Drittel der Befragten legt schon einige Monate vor der Reise eine Urlaubskasse an und zahlt regelmäßig in diese ein. 29 Prozent nutzen andere Ersparnisse für die schönste Zeit des Jahres, 17 Prozent verwenden das 13. Gehalt. Fünf Prozent müssen keine finanziellen Mittel aufwenden, sie haben ihre Reise gewonnen oder geschenkt bekommen. Zwei Prozent der Umfrageteilnehmer verwendet den teuren Dispokredit. Einer von hundert hat einen Verbraucherkredit aufgenommen, um die Reise bezahlen zu können.

Urlaub als Selbstständiger oft schwierig

Doch selbst bei sorgfältigster Planung wird der Urlaub oft teurer als gedacht. Ob die teuren Souvenirs für die Daheimgebliebenen, Arztkosten oder der Restaurantbesuch – zwei Drittel der Deutschen mussten diese Erfahrung schon einmal machen. Wenn die Reisekasse schon leer, der Urlaub aber noch nicht vorbei ist, nutzt die Hälfte der Befragten Ersparnisse, 30 Prozent nutzen gespartes Einkommen, sechs Prozent greifen im Notfall auf den Dispokredit zurück. Doch besonders Selbstständige haben diese Möglichkeit oft nicht, sie müssen besonders gut planen, um die Urlaubskosten decken zu können. Bei geringem Umsatz können kaum Rücklagen gebildet werden. Wenn eiserne Reserven vorhanden sind, werden diese bevorzugt für Steuerzahlungen oder Investitionen in das Unternehmen genutzt. Hinzu kommt, dass während des Urlaubs keine Umsätze gemacht werden, Solo-Unternehmer müssen auf den Urlaub verzichten oder einen Kredit aufnehmen. Wie wichtig Auszeiten vom Unternehmen sind, zeigen regelmäßig wissenschaftliche Studien. Wer dauerhaft auf Pausen und Urlaub verzichtet, riskiert Depressionen, Burn-out und langfristig eine große Unzufriedenheit mit der Selbstständigkeit.